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Spring Break
Hallo liebe Leserinnen und Leser :),
wie bereits vor Ewigkeiten versprochen, möchte ich hier nun auf meine Spring Break zurückblicken. Fast alle der Darmstädter Jungs sind mit nach Florida gefahren, wo wir eine Woche lang dem Uni-Leben entfliehen konnten und durchaus auf unsere Kosten gekommen sind - auch die Kreditkarte durfte wieder viel Kontakt mit den Kosten machen.
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Los ging es direkt am letzten Unitag vor der Spring Break. Mit uns gereist ist noch Darians Schwester, die von Darian und Jonas nach erfolgreicher Abholung des Autos in Christiansburg aufgesammelt wurde. Am Abend des 08.03. ging es dann so gegen 22:30 Uhr los. Erste Station: Kroger. Für eine erfolgreiche Fahrt in den Süden wurden noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft (Kekse!?). Immer wieder faszinierend in amerikanischen Supermärkten: Begehbare Kühlschränke mit reichlich Bier.Kurz nach Abfahrt wurde dann noch schnell einen Navigations-App auf ihre Tauglichkeit hin überprüft und als - für unsere Bedürfnisse - unbrauchbar befunden. Zum Glück haben wir doch noch den Weg zur nächsten Interstate-Auffahrt gefunden und konnten nun so richtig Meilen machen. Das erste Ziel: Jacksonville. Auf dem Weg dorthin konnten wir zum Einen noch feststellen, dass amerikanische Tankstellen deutsche Kreditkarten nicht unbedingt oder gar überhaupt nicht akzeptieren. Außerdem durften wir den netten Sumpfgeruch Georgias einatmen als wir bei irgendeinem gutbesuchten McDonald's inmitten der Pampa einen Kaffee zum morgen tranken (oder auch einen Becher nichts).
In Jacksonville angekommen ging es zum Frühstücken schnell in einen kleinen Diner. Eigentlich hatten wir wohl geplant, noch etwas mehr von Jacksonville zu sehen; letztendlich blieb es aber bei einer Brauereibesichtigung der örtlichen Niederlassung von Anheuser-Busch (übrigens die größte Brauereigruppe des Planeten). Nach Verkostung einiger weniger Biersorten ging es weiter Richtung Süden. Nächstes Ziel: Daytona Beach.
Einer der bekanntesten Spring Break-Orte. Praktischerweise ist dort auch immer im März für eine Woche Bike Week zu der 500.000 bis 600.000 Biker mit ihren Harleys und Co. aus allen Teilen der USA und zum Teil auch aus Kanada anreisen. Und jetzt ratet mal wer genau während dieser Bike Week für zwei Tage in Daytona Beach war? Genau: Wir! Wir durften nicht nur einen ohrenbetäubenden Lärm "erleben", sondern durften auch in Mitten der Biker eine halbe Ewigkeit von der Autobahnabfahrt zum Hotel benötigen (Sehen und Gesehen werden - gaaanz wichtig).
In den nächsten zwei Nächten und Tagen durften wir dann das machen, wozu wir ja eigentlich hier waren. Die Spring Break genießen. Ein Taxi Shuttle für 2 Dollar pro Person brachte uns in die Stadt und damit mitten ins geschehen. Den Club, den wir am Samstag besuchten, fanden nicht alle so sonderlich toll, sodass unser Abendprogramm am Sonntag leicht verändert wurde. Viel mehr schreiben will ich jetzt auch nicht zu dem (Night)Life in Daytona Beach. Nur noch zwei Sachen: 1. Ich hatte so das Gefühl, dass aufgrund der Bike Week weniger Studenten anwesend waren. 2. Der Montag Morgen war nach dem ganzen amerikanischen Hopfentrunk des Vorabends nicht gerade der beste Montag, den ich je erlebt hatte.
Auch wenn Daytona Beach schon südlicher als Kairo liegt: Ein bisschen weiter runter geht noch! Also fuhren wir am Montag (11.03.) weiter nach Orlando. Orlando ist bekannt für seine unglaubliche Anhäufung von Freizeitparks. Und genau da wollten wir auch rein. Am Montag Abend ging aber auch nicht mehr allzu viel und so sind wir noch schnell was Essen gegangen (All you can Eat Pizza in verschiedenen - zum Teil außergewöhnlichen - Kombinationen). Am nächsten Morgen waren wir dann ganz schnell 95 $ ärmer und im Universal Studios-Park "Island of Adventures". Bewölkung und leichter Nieselregen sorgten am Morgen dafür, dass nicht allzu viel los war. Umso besser, denn wir konnten dadurch die wohl beliebteste Attraktion - den Hulk - gleich zwei mal fahren. Am Eingang haben wir uns noch gedacht, dass wir uns die 8 $ für einen Poncho sparen können. Nachdem wir dann nach einer Wildwasserbahn von oben bis unten relativ durchnässt war, wurde diese Entscheidung - zumindest in 75 % der Fälle - revidiert. Wie das immer so ist, kommt dann am Nachmittag noch die Sonne raus. Naja, was solls.
Wenn man dann schon mal in der Nähe ist, kann man auch gleich nochmal beim Kennedy Space Center in/auf Cape Canaveral vorbeischauen. Daher ging es noch am Dienstag weiter zu der nächsten Unterkunft, von wo aus wir am Mittwoch morgen in aller früh (naja, nicht ganz soooo früh) zum Besucherzentrum des KSC aufbrachen (Es gibt ja sowieso für alles und jeden ein Besucherzentrum). Im Kennedy Space Center - oder zumindest in den zugänglichen Bereichen - kann man sich alles mögliche anschauen: In einem Raketengarten sind etliche Raketen der US-Raumfahrtprogramme bis zur Modlandung aufgestellt. Mit einer Bustour kann man zum Saturn V-Center und die Geschichte der Saturn-Rakete sowie der Mondlandung "erfahren". Zurück im "Hauptbereich" kann man dann noch einen simulierten Space Shuttle-Start mitmachen, zwei IMAX-Filme anschauen oder einfach im Kinderparadies das Kind im Mann wiederentdecken. Auch ein Museum mit allerhand weiteren Ausstellungsstücken kann man sich dann noch anschauen, falls man noch nicht genug von Raumfahrt hat. Irgendwann war dann auch mal Schluss und für uns ging es an diesem Abend weitere nach Homestead, ziemlich im Süden von Florida - und damit so ziemlich im Süden der USA (südlicher als der südlichste Punkt Texas').
Hier mieteten wir uns für die nächsten zwei Nächte in einem Motel 6 ein. Am Donnerstag suchten wir dann mal wieder eines der - hier - allseits beliebten Visitor Center auf. Unser Ziel waren die Everglades. Zunächst war unser Plan, eine Bootstour mit einem Luftkissenboot zu machen. Da diese aber nicht in den National Park dürfen, verwarfen wir die Idee auch schnell wieder und eine Alternative nahmen wir aus - mir nicht mehr näher bekannten Gründen - dann auch nicht wahr. Nachdem wir uns also im Visitor Center darüber informiert hatten, welche Tiere man in den Everglades antreffen kann und wie der Mensch in den letzten 100 Jahren die Entwicklung der Everglades beeinträchtigt und verändert hat, ging es los.
Durch den Nationalpark führt genau eine Straße (naja, vielleicht auch zwei), von der links und recht immer wieder Wanderwege abgehen. Und so begaben wir uns auf diesen Wanderwegen auf die Suche nach Alligatoren, Vögeln und Schlangen und allem was man sonst so in der Natur entdecken kann. Manche Wege sind dabei eher kurz und mit reichlich Informationen auf dem Wegesrand versehen. Auf anderen Wegen ist das Gegenteil der Fall. Abends wollten wir eigentlich Alligator essen. Problem daran war nur, dass eigentlich alle kleinen "Restaurants", die Alligator auf der Speisekarte hatten, schon geschlossen waren. Nachdem wir dann doch noch ein Restaurant gefunden hatten, war leider kein Alligator da. Also gabs halt Burger und Wein - im Nachhinein betrachtet eine sehr kuriose Kombination. Oder um Darian zu zitieren: "Der Ami nimmt was Gutes und mischt es mit was anderem Gutem um daraus was Besseres zu machen." (So oder so ähnlich)
Ganz schnell war eine Woche rum und es war schon wieder Freitag. Das sollte aber noch nicht das Ende unseres Florida-Trips sein. Wir wollten nochmal auf die Florida Keys und schnorcheln. Key West wäre zu weit gewesen, also ging es nur auf die erste Insel der Inselkette, Key Largo. Auch hier hielten wir wieder bei einem Visitor Center um uns zu informieren, wo wir am besten Schnorcheln könnten. Gesprächsführer Jonas und der Mitarbeiter im Visitor Center verstanden sich vom ersten Moment an wunderbar und so hatten nicht nur wir anderen was zu lachen sondern auch einen Schnorchel-Trip gebucht. Um noch etwas Zeit zu überbrücken, hielten wir noch an einem der Kunststrände an, um eine Melone zu essen, die Darian am Vortag mit interessanter Klopftechnik professional ausgesucht hatte. Dieser Kunststrand war nicht sonderlich einladend: Steine waren so aufgeschüttet und mit Beton verbunden, dass der Sand, den man dorthin gebracht hatte, nicht weggespült wird.
Irgendwann war dann auch die Zeit gekommen, zu schnorcheln. An Land wurde noch schnell die ganze Ausrüstung ausgesucht und anprobiert und dann ging es auch schon mit Wetsuit (Neopren-Anzug) und Schwimmbrille und Schnorchel ausgerüstet los. Mit einem Boot fuhren wir zu einem Riff, das eine halbe/Dreiviertel-Stunde vom Festland entfernt lag. Nachdem ich bestimmt eine halbe Stunde lang mit diesem blöden Schnorchel gekämpft habe, hab ich mich dann irgendwann dochmal entschlossen, Richtung Riff zu schwimmen. Soweit ich das gesehen habe, war das eine sehr interessante Unterwasserlandschaft, die man mal gesehen haben muss. Allerdings hab ich da nicht so sonderlich viel von gesehen, da ich zusehr mit mir selbst beschäftigt war. Als ich dann zurück auf dem Boot war hatte ich das Gefühl, den halben Atlantik getrunken zu haben oder alternativ etwa 100 Laugenbrezeln gegessen zu haben. Da es nicht in den Nachrichten kam, dass der Wasserspiegel des Atlantik drastisch gesunken ist, hat zumindest ersteres wohl zum Glück nicht der Wahrheit entsprochen ;).
Zurück an Land - und nach einem ganz wichtigen Stück Schokolade - ging es zum letzten unserer Ziele: Miami. Genauer: Miami Beach. Wir hatten uns Betten in einem Hostel in nahezu optimaler Lage gemietet. Von dort ging es sowohl Freitag als auch Samstag Abend zum Ocean Drive. Direkt am Strand. Hier kann man das Sehen und Gesehen werden in Perfektion erleben. Auf den ersten Blick wirken leider auch die Cocktail-Preise entsprechend. Abends gibts dann bei den allermeisten Bars ein 2 for 1-Special, sodass es eigentlich doch relativ billig wird. Am zweiten Tag waren wir in einer Bar, in der wir zwei Cocktails von ungefähr fünfhundertirgendwas Milliliter für 32 $ oder so bekamen. Ein Toppreis. Am Samstag sind wir auch mal nach Miami selbst rübergefahren. Zu dieser Zeit fand dort die E Week (ein Electronic Music Festival) statt. Auch nach Little Havanna sind wir - trotz vielfacher Sicherheitsbedenken - gelaufen. Wie ich Miami an sich einschätzen würde, weiß ich nicht so genau. Es unterscheidet sich doch ein wenig von anderen US-Großstädten; vor allem wohl durch die südliche Lage. Nach Little Havanna muss ich allerdings nicht unbedingt nochmal. Auf dem Rückweg waren wir noch brasilianisch Essen. Nach ewigem Warten auf den nächsten Bus (selbst die Deutsche Bahn informiert ihre Fahrgäste besser) kamen wir dann auch wieder zurück nach Miami Beach.
Bevor es wie oben beschrieben weiterging, gingen wir für ein paar Stunden an den Strand. Sommer, Sonne, Sonnenschein! Und ein Football in greifbarer Nähe.
Alles muss mal irgendwann zu Ende gehen und so ging auch unsere Spring Break mit dem oben erwähnten Riesencocktail zu Ende. Am nächsten Morgen brachen wir dann noch vor dem Frühstück auf Richtung Blacksburg. Nachdem wir Darians Schwester am Flughafen abgesetzt hatten ging es recht bald zum Frühstück/Mittagessen zu einem Wendy's. Ein paar wenige Burger und ein Softeis. Mehr ging nicht. Nachdem wir den ganzen Tag von Miami nach Blacksburg unterwegs waren, konnte ich dann am Montag (18.03.) um 0:30 Uhr in meine Matratze fallen und ein wenig bis zum Unterrichtsbeginn um 9 Uhr schlafen.
Das waren nun meine Spring Break-Erlebnisse. Was danach so geschehen ist, schreibe ich in Kürze in einem weiteren Bericht.
Viele Grüße nach Deutschland!
Christoph