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Thanksgiving Break, Dinner & das Haus am See
Weitere drei Wochen in den USA sind vorübergegangen. In diesem Zeitraum lag auch der 100. Tag in den USA, der vor mittlerweile 9 Tagen war (in Deutschland gezählt sind es 10). Eigentlich wollte ich zu diesem Anlass einen Blogeintrag einstellen, aber die Zeit hatte was dagegen. So gibt es erst jetzt einen Überblick über die Geschehnisse von vor der Thanksgiving-Break bis zum heutigen Tag. Auch ein paar Bilder hab ich noch dabei
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Die Bilder fangen an dem Tag an, an dem ich letztes Mal aufgehört habe und zeigen zum einen die Universitätsbibliothek, bei dir ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob sie von außen oder von innen größer wirkt. Das andere hier gezeigte Gebäude, welches diverse Stile vermischt und als eine der wenigen Ausnahmen nicht aus Hokie-Stone gebaut ist, ist das Graduate Life Center. Es handelt sich also um ein Gebäude - oder vielleicht eher Lebensmittelpunkt? - für Master-Studierende. Das dritte Bild zeigt den bereits fertiggestellten Abschnitt der College Avenue. Diese Avenue wird derzeit umgebaut: Die Bürgersteige werden verbreitert, die Straße verkleinert, eine Einbahnstraße und vor den Cafes/Restaurants Sitzflächen eingerichtet. Warum man aber im November noch Bäume und "Gebüsch" gepflanzt hat, ist dabei aber nicht so sehrverständlich. Interessant ist auch die Machart: Der Straßenbereich besteht aus Betonplatten, die vor Ort gegossen werden. Für den Gehweg wird ebenfalls eine Betonplatte gegossen. Darauf wird dann feiner Splitt aufgetragen und oben drauf das Pflaster gesetzt.
Die Uni-Woche vor der Thanksgiving-Break war eher langweilig und verdient es daher nicht, hier ausführlich erwähnt zu werden. Am Donnerstag gab es eine Zwischenklausur und am Freitag hatten die allermeisten Professoren und Lehrkräfte keine Lust zu arbeiten, weshalb dieser erst um 11:15 Uhr begann. Nachdem der Freitag aus universitätstechnischer Sicht abgeschlossen war, haben wir noch einen Mietwagen in Empfang genommen und bei Walmart das eingekauft, was wir für unseren Tripp an den Smith Mountain Lake brauchten.
Am Samstag Morgen ging es dann (meiner Meinung nach zu früh) los. Nach einer knapp zweistündigen Autofahrt über Interstates, Highways und schmale Straßen (bis zum Häuschen war eigentlich alles asphaltiert), konnten wir dann zunächst unsere Unterkunft beziehen. Das Bild rechts zeigt den Blick von der Terasse zwischen Bäumen durch über den Teil des Sees, den wir von unserem Häuschen aus sehen konnten (und das war nicht viel). In fußläufiger Erreichbarkeit (im europäischen Maßstab - der Amerikaner wäre gefahren) liegt der Smith Mountain Lake State Park in den es uns dann auch alsbald verschlug um das schöne Wetter mit einer Wanderung durch die angelegten Wanderwege zu nutzen. Die beiden Bilder zeigen zum Einen einen Blick über den See an anderer Stelle und mit Sandstrand an der gegenüberliegenden Seite und zum Anderen Konrad auf einer Parkbank, die rein zufälliger Weise im Gegenlicht steht. Nachdem die 1. Damenmannschaft der HSG die beiden vorangegangenen Spiele in der 3. Liga sehr zu meiner Freude gewonnen hatte, kam ich dann auch pünktlich genug zurück, um die zweite Hälfte im Liveticker verfolgen zu können - der Gegner war in der Position des Tabellenletzten und damit durchaus schlagbar. Das Resultat war, dass wir lieber eine halbe Stunde länger hätten wandern sollen. Nach etwas Entspannung wurde dann gekocht und der Abend bei Trauben- und Gerstensaft sowie Star Wars ausklingen gelassen.
Der Smith Mountain Lake ist kein wirklich natürlicher See; irgendwann in der Geschichte der USA (in den 1920ern) kam mal jemand auf die Idee, man könne dort einen Damm errichten. Nach nur 40 Jahren hat man das dann auch gemacht (Sogar in Frankfurt entscheidet man teilweise schneller, neue U- und Straßenbahnstrecken zu bauen ;)). Schon seit Anbeginn wird an diesem Staudamm auch Strom gewonnen. Zwischenzeitlich hat man dabei mal die Turbinen ausgetauscht und so bietet sich die Möglichkeit, sich neben einer dieser kleinen Francis-Turbinen fotografieren zu lassen (danke an Darian dafür). Nebenbei hat sich der See mittlerweile zu einem Naherholungs-/Freizeitsportgebiet entwickelt. Aber wir könnten ja mal am Anfang des Tages anfangen: Wir dachten uns, dass es doch eigentlich ganz schön wäre, zu der Staumauer zu wandern, also nutzten wir Satellitenbilder um einen Startpunkt ausfindig zu machen. Wir fanden einen Punkt, der über einen Feldweg zu erreichen war, und planten dann von dort aus entlang einer Hochspannungstrasse zum Staudamm zu wandern. Was wir dabei nicht bedacht hatten war, dass die Qualität eines Feldwegs auf einem Satellitenbild nicht immer gut erkennbar ist. So stellten wir bereits nach wenigen 100 Metern fest, dass wir ein ungeeignetes Auto für einen eigentlich prima zu befahrenden Feldweg hatten. Irgendwann kamen wir dann an einer Schranke an, die uns einfach nicht passieren lassen wollte. Da wir ja nicht zum Spaß da waren, entschlossen wir uns, auch das Stück zum eigentlichen Startpunkt zu wandern. Der Weg zum Startpunkt war nicht wirklich ein Problem, allerdings fand der Weg entlang der Stromtrasse nicht bei allen Teilnehmern besonders viel anklang, sodass wir umkehrten und ein mal außen rum mit dem Auto fuhren. Dadurch konnten wir auch sehen, was manch Amerikaner mit alten Autos macht (siehe Bild links, danke an Konrad fürs Fotografieren - das war vom Beifahrersitz an dieser Stelle etwas schwierig). Neben dem bereits bekannten Abendprogramm kam an diesem Abend noch der Hot Tub (=Whirlpool) dazu und sorgte für Kurzweile und noch mehr Entspannung (und sollte auch an den beiden weiteren Abenden dazugehören).
Der Montag stand ganz im Zeichen der Erholung von der Erholung und so haben Konrad und Jonas ungefähr drei Stunden lang den zur Verfügung stehenden Kanadier ausgiebig getest und wären fast - und auch nur fast - bis zur Staumauer gekommen. Darian und ich entschieden uns zunächst für die "Convertible"-Sessel, die man ganz entspannt zu einer halben Liege zurückklappen kann. Für mich steht fest, dass ich sowas auch in Deutschland brauche! Jedenfalls haben wir uns dann auch noch sportlich betätigt und sind ne Runde gejoggt.
Am 22.11. hab ich dann nicht nur den zweiten 18. Geburtstag des Jahres verpasst; nein, es war auch Thanksgiving. Und wir waren bei Adriana (die wir bereits "gaaaaaanz" früh in der ersten Woche kennenlernten) zusammen mit einigen, wenigen anderen Freunden und Mitgliedern der NLCF (New Life Christian Fellowship) zum Truthahn-Essen eingeladen. Was ist man so zum Truthahn? Nunja, ich hoffe, dass das folgende Foto etwas Aufschluss geben kann (und, dass ich mich an alles erinnere)
Neben dem Hauptgang wurde der Abend kurzweilig gestaltet durch Small Talk mit den anwesenden Amerikanern. Gesprächsthema: Football, dass auch gleichzeitig im Fernsehen lief. Und dann gab es ja auch noch ein bisschen Dessert. Das Bild rechts zeigt im Vordergrund - soweit ich weiß - einen Möhrenkuchen, während die beiden runden Versionen irgendwas mit Kürbis sein dürften.
Was sich wohl keiner von uns angetan hat, ist der Freitag nach Thanksgiving, der sogenannte Black Friday. Händler öffnen ihre Pforten in aller früh (Walmart sogar noch am Thanksgiving Abend - jaa, Walmart hat den Rest vom Tag zugehabt; hab ich auch nicht glauben wollen) und locken mit unzähligen Angeboten unzählige Kunden in ihre heiligen Konsumhallen. Ein bisschen was zum Black Friday gibt's dann noch bei wikipedia ;).