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New York Highspeed-Sightseeing oder "Wo ist eigentlich Jonas?"
Der ominöse freie Tag mit dem irreführenden Namen Fall-Break (12.10.) rückte näher und näher und es war bereits geplant, an diesem verlängerten Wochenende (Donnerstag hatten wir auch alle mehr oder weniger frei) New York einen Besuch abzustatten. Mit der Mietwagenfirma wurde also bereits einige Tage telefoniert (wir nutzten die deutsche Nummer, da die Mietwagen über Deutschlang billiger zu buchen sind und bereits alle Versicherungen enthalten sind). So hatten wir am Mittwoch Abend noch eine kleine Klausur zu schreiben und starteten wenige Stunden später in die Nacht und Richtung New York. Nachdem wir am Sonntag Abend zur Rückkehr aufbrachen ist nun auch schon wieder einige Zeit vergangen; die verschickten Karten sind hoffentlich noch nicht da (ich hab auf einer der Karten blöderweise versprochen, dass der Blogeintrag schneller ist :D) und ich sollte meine Zeit gerade eigentlich mit wichtigeren Dingen verbringen.
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Vor der Abreise musste wie erwähnt noch eine kurze Klausur geschrieben werden. Doch schon davor hatte ich mit einem kleinen Problem zu kämpfen. Da mein Rucksack einen kaputten Reissverschluss hatte, musste ich mich nach Alternativen umschauen. Plastik-Tüte vom Shopping-Trip am Wochenende zuvor? Vielleicht zu dünn! Papier-Tüte von Kroger? Was sollen die Leute denken?! Also wurde kurzerhand der Tacker zweckentfremdet genutzt und der Reissverschluss an der irreparablen Stelle einfach zusammengetackert.
Tag 1, 11.10.
Nachdem wir nun die ganze Nacht über unterwegs waren kamen wir so irgendwann gegen 6 Uhr in den New Yorker Berufsverkehr. Dort hatten wir dann auch einen nicht ganz so netten und relativ einseitig geprägten Kontakt mit einem Trucker, dem nicht gefiel, dass wir links abbiegen wollten und der wohl überhaupt unseren Fahrstil nicht sonderlich attraktiv fand. Nichtsdestotrotz hat uns Darian aber sicher zum Hostel gebracht, das Flo und Yassin gebucht hatten. Dort haben wir dann auch erst mal das Auto kurz stehen gelassen um ein Frühstück zu bekommen. Im Hostel nachgefragt wurde uns ein Café namens Kellogg's empfohlen, das sei ein, zwei Subway-Stationen weg. Wir entschieden uns für's Laufen - und liefen natürlich falsch. Das bot allerdings die Möglichkeit auch mal die ein oder andere Straße abseits des Massentourismus zu entdecken. Und die waren eigentlich eher total schmutzig und heruntergekommen. In einer der belaufenen Straßen gibt's eine Hochbahn-Trasse (in New York eigentlich eher eine Seltenheit) - dort würde ich nachts wohl eher nicht alleine langlaufen wollen; schon am Tag ist das sicherlich kein Spaß.
Macht aber nix, das Café wurde gefunden, das Frühstück gegessen und der Weg zurück zum besagten Hostel angetreten. Wir entschieden uns dort noch kurz den Aufenthaltsraum zu nutzen um unsere Tagesplanung zu finalisieren. Wir hätten besser erst das Auto zurück bringen sollen, denn in genau dieser Zeit im Hostel wurde unser Mietwagen um einen netten kleinen Zettel mit Briefumschlag unter dem Scheibenwischer ergänzt. Dadurch verkündet wurde die Botschaft, dass sich die Stadt New York darüber freut, dass sie von uns 115 $ haben möchte, da am rechten Wegesrand ein kleiner Hydrant stand.
Blöd! Aber das war dann auch erst mal egal, der Betrag konnte ja schließlich durch 6 geteilt werden. Als nächstes stand also die Rückgabe des Mietwagens an und führte uns erneut durch halb Brooklyn. Da wir New York zwar sicherlich auch zu Fuß hätten erkunden können, die Wege allerdings doch "etwas" weiter sind, musste an der nächsten Subway-Station noch ein Unlimited-Wochenpass für die Subway käuflich erworben werden und es konnte endlich so richtig losgehen. Als erstes Ziel musste die Ecke der Werbung schlechthin herhalten. Es ging zum Times Square wo man jede Menge Werbung bestaunen konnte und McDonald's vermutlich größere Logos als Ladenflächen besitzt.
Der Weg ist nicht nur das Ziel sondern führt vor allem auch zum nächsten Ziel: Dem Rockefeller Center. Und dort vor allem auf das Dach des GE Buildings, das mit lächerlichen 259 m über dem Boden nur das zehnthöchste Gebäude Manhattans ist und künftig in der Liste weiter nach unten durchgereicht wird, um einen wunderbaren Ausblick auf New York zu haben. Ein Ausblick für geradezu spottbillige 25 $. Normalerweise bin ich ja eigentlich nicht so der Typ für solche Höhen und hab das auch "dort oben" wieder gemerkt (Ich mein ich hab ja kein Problem damit auf 3200 m Ski zu fahren, aber da hab ich nen relativ sicheren Berg unter mir). Allerdings sind so 5-10 cm dicke Glasscheiben doch auch was Feines - nur nicht für die Fotografen-Fraktion, der ich ja doch irgendwie angehöre. Aber da hat wohl jemand mitgedacht und so gab es zwischen den einzelnen Glasplatten auch noch Spalte in die auch mein Tele-Objektiv noch hereingepasst hätte - und außerdem gabs ja noch zwei Aussichtsplattformen über der Aussichtsplattform (Klingt komisch aber wir sind ja in New York).
Für unser Geld haben wir die Aussichtsplattformen natürlich auch einige Zeit in Anspruch genommen. Nach dem Herunterfahren mit dem Fahrstuhl wurde dann noch die Rockefeller-eigene Eisfläche vor dem Gebäude in Augenschein genommen. Diese sah allerdings nicht gerade sehr eisig aus und so ging es weiter. Kurz noch durch den Lego-Shop um dann bei Magnolia ein Cupcake (Im Prinzip ein Muffin mit süßer Creme obendrauf) zu sich zu nehmen.
Es ging weiter vorbei an interessanten Möglichkeiten zum Parken von Fahrzeugen außerhalb von Tiefgaragen und Parkhäusern und dem markanten Flatiron Building an der Ecke 5th Av, Broadway, 23rd St Richtung Brooklyn Bridge. Die Brooklyn Bridge stellt einige von relativ wenigen Brücken dar und verbindet Manhatten mit - wer hätte das anders erwartet - Brooklyn! Schade daran war eigentlich nur, dass die Brooklyn Bridge auf Grund von sicherlich dringend notwendigen Sanierungsarbeiten (halb New York hätte sicherlich eine Sanierung dringen nötig; die Verhältnisse in Blacksburg sehen da echt ganz anders aus) halb eingehaust war. Nichtsdestotrotz sind auch dort einige Fotos auf die Speicherkarte gewandert. Das letzte Ziel des Tages waren die Brooklyn Heights beziehungsweise eigentlich eher eine Promenade nicht ganz am Ufer des East River um von dort den Sonnenuntergang hinter der Freiheitsstatue und zumindest in der Nähe der Skyline von Manhattan anzusehen und - wie sollte es bei der Masse an Fotografen anders sein - bildlich festzuhalten.
Danach ging es dann erstmal in die jeweiligen Unterkünfte. Darian, Jonas, Konrad und ich hatten uns in einem Loft eingemietet. Der eigentliche Mieter vermietet das Zimmer mit einigen Betten drin weiter an Reisende wie uns - wie weit er sich da in welchen Grau- oder Schwarzzonen aufhält vermag ich dabei nicht zu beurteilen. Jedenfalls waren wir alle froh, dass wir unser Gepäck was wir den ganzen Tag schon mit uns herumgeschleppt hatten, endlich abstellen konnten.
Zum Abendessen ging's zu einem kleinen Thai-Restaurant und anschließend gab es auch noch ein oder zwei Bier. Die letzten was-weiß-ich-wie-viele Stunden waren auch anstrengend genug, zumal ich auch von Dienstag auf Mittwoch auch eine relativ schlaflose Nacht hatte, da ich noch einen Lab Report fertigstellen musste und ich eigentlich sowieso nicht gut in fahrenden Autos schlafe.